Montag, 21. Mai 2007

MOCOM Pressenews

Da sieht man es wieder einmal. Wenn man eine gute Story zu erzählen hat, dann bringen Websites und Fachzeitschriften auch wirklich Pressemitteilungen.
Wie man das perfekt macht, zeigte unser neuester Lieferant von AUDICA Professional.

Mit einem kleinen Feuerwerk hat er englischsprachige Audio-Newskanäle über die Zusammenarbeit mit MOCOM unterrichtet. Nun ja, praktisch jeden Tag wird irgendwo eine Vertriebsvereinbarung geschlossen, geändert oder auch aufgekündigt, warum wurde also gerade diese Pressemitteilung in allen Medien übernommen?

Ich gestehe ich weiß es nicht, aber wahrscheinlich stimmt das alte Sprichwort:

Besser gut gemacht als nur gut gedacht!
Eine kleine Auswahl der letzten Tage:
Ach ja, AUDICA macht nicht nur tolle Pressearbeit sondern stellt auch hevorragende Produkte her. Wir sind ziemlich stolz darauf den Zuschlag erhalten zu haben, weil diese Vertretung einige Distributoren haben wollten.
Die ersten Geräte werden nächste Woche bei uns eintreffen und wir freuen uns schon darauf als wäre Weihnachten....

Dienstag, 8. Mai 2007

Kommunikationstechnik ohne Kommunikationstechniker

Sowas nennt man ein Paradoxon, oder? Da arbeite ich nun in einer Branche, die von vielen als zukunftsträchtig oder interessant bezeichnet wird, manchen rutscht gar ein geil oder sexy heraus. Stimmt ja auch irgendwie, denn der Markt wächst, Konkurrenz unter den Mitbewerbern sorgt für permanente Weiterentwicklung und vollmundige Presseberichte über das "Haus der Zukunft" hämmern das Thema in die werte Kundenschar.
Wie ich schon des öfteren geschrieben habe (z.B. erst kürzlich hier) ist gemäß dem strengen Auge des Gesetztes der Kommunikationselektroniker der richtige Mann volgo die richtige Frau.

Aber was mußte ich gestern hören?
Es wird ernsthaft erwogen, dieses Berufsbild aufzulassen weil:

  • es in Österreich praktisch keine Lehrlinge gibt
  • 60% der Gewerbeschein-Inhaber innerhalb der nächten 5 Jahre wahrscheinlich den Beruf aufgeben werden (kein Wunder, wenn sie sich noch immer so verhalten, wie der klassische Radio/Fernsehmechaniker, der sie einmal waren!)
  • die Elektriker drängen mit dem Berufsbild des Gebäudesystemtechnikers massiv in die diese topaktuellen Bereiche um von ihrem Kabelmaurer-Image weg zu kommen.
  • (es wäre nicht Österreich) eine gehörige Portion Politik mit im Spiel ist.
Ich für meinen Teil habe beschlossen, mich nicht mehr darüber aufzuregen. Vielleicht hat es ja auch was Gutes an sich. Vergleichen wir einmal:
Derzeit erwirbt jemand eine Gewerbeberechtigung aufgrund einer abgeschlossenen Lehre und nachfolgender Meisterprüfung oder weil er aufgrund seiner Ausbildung (z.B. HTL-Ingenieur) eine vergleichbaren Wissensstand nachweisen kann. Ist diese Hürde einmal genommen, dann kann ihm niemand diese Berechtigung wieder entziehen. Es ist also in Österreich nicht nur legal sondern wahrscheinlich auch üblich, daß mit der Meisterprüfung die Ausbildung ihren Abschluß gefunden hat, auch wenn dieser schon Jahrzehnte zurückliegt! Soviel zum österreichischen Gewerberecht.

In juristisch wenig bis gar nicht regulierten Märkten wie z.B. England oder in den USA gibt es gar keine solche Ausbildung, sondern man muß sich über Schulungen von Berufsverbänden die Qualifikation aneignen. ALLE mir bekannten so erworbenen Zertifikate haben eine Geltungsdauer im Bereich von wenigen Jahren und müssen daher durch permanente Schulungen aktuell gehalten werden.
In unserer Branche ist das besipielsweise der CTS (Certified Technology Specialist) der Infocomm.
Nicht daß ich ein grundsätzlicher Gegner unserer Lehrsystems wäre, aber wie es scheint entsteht bei uns derzeit ein Ausbildungsvakuum, weil die handelnden Personen unwillig oder unfähig sind, sich dem Lauf der Zeit anzupassen. Anstatt Verteidiger der Dinosaurier zu sein, wäre ein wenig Konzentration auf die Gegenwart mit Ausblick in die Zukunft doch auch ein Konzept. Dann gäbe es auch mehr wie nur eine Handvoll Lehrlinge.

In dieses Vakuum werden Infocomm, CEDIA & Co vordringen, weil sie die einzigen sind, deren Zeugnisse auch eine echte Relevanz für den Endkunden haben. Oder glauben Sie wirklich, daß sich jemand bei der Einrichtung eines intelligenten Hauses mit allem Drum und Dran an jemand wenden wird, der als Qualifikation einen Meisterbrief aus 1972 vorweisen kann?
Wohl kaum, oder? Da wählt der Kunde lieber ein Unternehmen, bei dem ein bestimmter Prozentsatz der Angestellten über eine AKTUELLE Qualifikation in den gerade jetzt aktuellen Technologien haben MUSS! Wie sowas geht?
Es nennt sich Certified AudioVisual Solutions Provider (CAVSP) und davon gibt es auch schon in Europa eine ganze Menge. Wann wird es den ersten CTS oder den ersten CAVSP in Österreich geben? Ich glaube, es dauert nicht mehr lange......

Sie glauben mir nicht? Das ist Ihr gutes Recht, aber zumindest gibt es in Österreich schon 6 AV-Integratoren, die Displays und Projektoren gemäß ISF-Richtlinie für den Heimkinobetrieb optimal einstellen können und für diese Dienstleistung mehr als EUR 300,- verlangen und auch bekommen. Übrigens ein relativ simpler Vorgang, den JEDER österreichischer Kommunikationselektroniker in seiner Eigenschaft als Fernseh-Techniker in ähnlicher Form gelernt hat, aber dieses Wissen nicht aktiv vermarktet.

Wer sich nicht verkaufen kann, verkauft auch nichts, so will es das Gesetz der Wirtschaft.
Ich freue mich auf Ihre Kommentare!