Montag, 27. Februar 2006

Home Market - Das unbekannte Wesen

Alle reden vom intelligenten Haus, viele wollen eines kaufen, aber wo sind die Anbieter?
Ein Versuch einer Bestandsaufnahme betreffend CRESTRON im intelligenten Haus.
Wer liefert nun, wer verkauft und wer macht das langfristig gutes Kundenservice?

Viele tippen auf den HiFi-Händler und das ist auch gut so, denn diese Spezies fürchtet sich normalerweise nicht davor, hochwertige bzw. hochpreisige Angebote zu stellen (und auch zu verkaufen!). Das Problem dabei ist aber, daß HiFi-Menschen sehr oft nicht baustellentauglich sind, d.h. sich erst dann in ein Projekt einbringen, wenn es eigentlich schon zu spät ist; leider!

Der klassische Elektriker gerät zusehends unter die Räder und wird zum Strippenzieher degradiert. Viele (darunter auch ich!) meinen, daß dies zu einem großen Teil auch selbstverschuldet ist. Wer sich nicht traut, hochwertige Ware anzubieten und schon bei einem Lichtschalter mit Alurahmen von "Inbegriff des Luxus" spricht, dem ist leider nicht zu helfen.

Was wirklich gebraucht wird, ist ein professionell agierender Schwachstrom-Techniker, der die Gewerke Entertainment, Security & Kommunikation versteht und einem mündigen und aufgeklärten Kunden ein Maximum an Kundenservice bietet. Davon gibt es ein paar wenige und die machen auch den Großteil des Geschäftes.

Andere Länder sind da schon ein gehöriges Stück weiter. In England zum Beispiel ist der Homemarkt für Mediensteuersysteme über 35% des Gesamtumsatzes von CRESTRON.
Trotzdem gibt es ähnliche Aufgabenstellungen und auch ähnliche Lösungsansätze. Ein Artikel der englischen Website Hiddenwires.co.uk ist daher nicht nur interessant zu lesen sondern auch ein Blick in die österreichische Zukunft. ( Link ) Ich kann diese Lektüre nur jedem Branchenkollegen dringend ans Herz legen. Viel Spaß beim Lesen!

Mittwoch, 22. Februar 2006

Jakarta calling oder wie Instant Messaging den Support revolutioniert

Ein ganz normaler Tag im Büro; viele Anrufe, unzählige Emails und natürlich der persönliche Kontakt mit Kunden & Kollegen. Seit einiger Zeit benutze ich jedoch einen weiteren Kommunikationskanal, nämlich Instant Messaging kurz IM genannt. Ich erspar mir die Details (Neugierige finden alles wissenswerte hier ) und sage nur so viel: IM ist ein Segen und Fluch zugleich. Meine Kontakte sehen auf deren PCs ob ich gerade online bin und auch ich sehe, daß sie gerade vor einem Rechner sitzen; also Transparenz pur. Nur gut, wenn man ein reines Gewissen hat! :-) IM soll schnell, direkt und unkompliziert sein, sonst kann man ja gleich ein langsames (!) Email schreiben...

Da klingelt es plötzlich aus dem PC und ein Kunde ersucht um Support per IM. Ich helfe so gut ich kann und frage so beiläufig, wo er sich denn gerade herumtreibt. Nach ein paar Sekunden lese ich "Jakarta, Indonesien" auf meinem Screen. BÄNG, das sitzt!!
Aber warum wundere ich mich auch? IM ist Internet und Internet ist überall, also auch in Jakarta. Warum es unsere Kunden jedoch bis nach Jakarta verschlägt ist eine ganz andere Geschichte.....
P.S. Leo grüß mir die Sonne!

Montag, 20. Februar 2006

Behringer unter massivem Druck

Wie gerade bekannt wurde, ist der Billigstanbieter Behringer in den USA unter massiven Druck der Behörden gekommen.
Konkret hat die FCC (entspricht in etwa unserer Funküberwachung) eine Klage (Link zur Pressemitteilung) über 1 Mio USD eingereicht. Hintergrund ist der Vorwurf, daß die Behringer Inc. über 5 Jahre lang insgesamt über 50 (!) Geräte in den USA verkauft hat, welche nicht vorher von der FCC geprüft wurden, obwohl dies vorgeschrieben ist.
Erschwerend käme hinzu, daß die Geräte nach einer entsprechenden Anzeige noch fast ein Jahr lang in Verkehr gebracht wurden.

Nachdem Behringer seit vielen Jahren zu teilweise unglaublich billigen Preisen Geräte anbietet, stellt sich natürlich immer die Frage, wie solche Kampfpreise zustande kommen können. Nun ja, offensichtlich reichen billigste Komponenten, Fertigung in zweifelhaften chinesischen Fabriken und so manche "Abkürzung des Designprozess" nicht mehr aus......

Obwohl diese Angelegenheit eine rein amerikanische ist, erscheint die angebliche Einhaltung von europäischen Marktzugangserfordernissen (CE-Zeichen, RoHS-Richtlinie, EMV-Verträglichkeit, etc.) bei Billigstanbietern in völlig neuem Licht.
Ist ja auch kein Wunder, wenn man bedenkt, daß sich Branchengrößen wie SONY aus wirtschaftlichen Gründen im ProAudio Bereich aus Europa zurückziehen. Zitat: "Aufgrund der geringen Stückzahlen lohnt sich eine Umstellung der Produktion auf RoHS kompatible Geräte für uns nicht!". Anderes Beispiel ist BIAMP Systems. Diese investieren Beträge in Millionen Dollar Höhe nur zur Umstellung der Produktion. Wie soll sowas je reinkommen, wenn man an einem Gerät gerade mal ein paar Dollar verdient, denn sooo riesige Stückzahlen gibt es in unserer kleinen Branche auch wieder nicht......

Freitag, 17. Februar 2006

CRESTRON iLUX ist da!


Heute war es soweit, die ersten iLUX Lichtsteuerungen von CRESTRON kamen ins Lager. Genauergesagt hab ich mir erlaubt die Schachtel gleich an mich zu reissen, ganz wie im Mittelalter beim "Ius primae noctis", dem "Recht der ersten Nacht"! ;-)
Egal, eine Ausgeburt an tollem Design sind die Kisten nicht wirklich, aber daß man soviel an Funktionalität in ein doch sehr kleines Gehäuse bringt ist schon beachtenswert.
Für die Inbetriebnahme ist kein PC erforderlich und gleich nach dem Einbau macht das Gerät einmal was man am ehesten erwarten würde: Out of Box Functionality nennt das der Hersteller und ist eine ziemlich radikale Änderung des bisherigen Prinzips, bei dem CRESTRON Geräten erst durch kundige Hand (=Programmierer) Leben eingehaucht wird.
Für uns öffnet sich ein völlig neuer Markt und erste Mitbewerbsvergleiche zeigen uns ein super Preis/Leistungsverhältnis. Auch wenn man die vielen Zusatzfeatures einmal wegläßt und nur die Basisfunktionalität von 6 Dimmern mit zus. 1900W Leistung + Frontbedienteil + Szenenspeicher betrachtet zeigt sich ein tolles Produkt. Aber ich wäre nicht ich, wenn ich dem System nicht gleich die Sporen gegeben hätte und gleich die Spezialitäten wie RoomCombining, Kombination mehrerer Geräte, Plug and Play Erweiterung mit externen Tastenfeldern, etc. ausprobiert hätte! Ganz ordentlich für die allererste Auflage, Gratulation an die Designer!
Abgesehen davon ... "Thank God Its Friday!"

Montag, 13. Februar 2006

Läuten bald die Hochzeitsglocken zwischen TC und Shure?

Zwei alte Branchengrößen vermelden eine technische Zusammearbeit; an sich nichts spektakuläres. Wenn es sich jedoch um die TC Group (mit den Brands Tannoy, Lab Gruppen, TC electronic, TC Works, etc.) und Shure Brothers Inc. aus den USA handelt, dann beginnen die Gerüchte nur so aus dem Boden zu schießen.
Die Fakten:
In einer gemeinsamen Presseerklärung verkünden die beiden eine Zusammenarbeit auf technischer Seite. Konkret angesprochen wird "Technology Sharing", d.h.

der gegenseitige Austausch von Technologien sowie
die Zusammenarbeit bei der herstellerübergreifenden Kommunikation zwischen den Geräten basierend auf offenen Standards.
Das ist natürlich eine ziemliche Bombe!

Einzig der riesige Harman Konzern (JBL, DBX, AKG, Crown, etc.) hat sich diesem Thema bisher gewidmet und bietet mit dem HiQNet einen "universellen" Bus für die Audio- und Datenübertragung zwischen den Geräten einer Audioanlage. Zu dumm nur, daß es sich um proprietäre Technik (nur für eigene Produkt!) und auch (noch) um einen ziemlichen Papiertiger handelt. Die Praxis hinkt der Theorie derzeit stark nach; HiQnet-fähige Geräte kommen nur langsam auf den Markt und die User bemängeln zurecht, daß eine große Chance (EIN herstellerübergreifender Standard) vertan wurde. Genau das dürfte jetzt aber unmittelbar bevorstehen. Nur wer hätte es aus dieser Richtung erwartet?

Die Gerüchte:
An der Verbreitung von Gerüchten möchte ich mich nicht beteiligen aber auffällig ist es allemal, daß die TC Group, obwohl kleiner als Shure, praktisch schuldenfrei ist und daher leicht eine Übernahme finanzieren könnte. Auch ist es ein offenes Geheimnis, daß die TC Group ein Komplettanbieter sein will; und dazu braucht man nunmal auch Mikrofone, was wiederum das Kerngebiet von Shure ist. Ausserdem ist dort kein klares Führungsszenario erkennbar, nachdem der legendäre Gründervater Mr. Shure 1995 verstorben ist.
Anders herum gedacht, wäre es für Anders Faukerskov, Boss und Mehrheitseigentümer der TC Group, wohl ein Ausstieg nach Maß. Nach erfolgreicher Sanierung eines ehemals brustschwachen Traditionsunternehmens (Tannoy) und globaler Expansion eines Mini-Unternehmens (TC Electronics) zu einer schlagkräftigen Truppe namens TC-Group kann man mit einer fürstlichen Entlohnung rechnen und wir dürften Anders nur mehr auf seiner Privatinsel besuchen können. ;-)

Der Präsident von Shure hat konkret von "initial collaboration" gesprochen, was ich als deutliches Signal dafür werte, daß da noch einiges im Busch ist.

Was denken Sie? Ich warte gespannt auf Ihre Kommentare!

Mittwoch, 8. Februar 2006

ISE Roundup

Hätte ich doch tatsächlich einen wichtigen Lieferanten vergessen. Mea Culpa!
* Danish Interpretation System (DIS-DK)
war natürlich auch auf der ISE vertreten und zeigte das digitale Infrarot Dolmetschsystem. Es entspricht und übertrifft die Anforderungen der IEC 61603-Part7 und ist daher mit Geräten anderen Herstellern voll kompatibel. Die Live Demonstration direkt neben Plasmadisplays und bei greller Standbeleuchtung, sonst ein Garant für Störungen und starkes Rauschen im Kopfhörer, war absolut überzeugend. Es war nicht das geringste Knistern zu hören! Da das System nicht nur "viele Kanäle bei Sprachqualität", also die klassische Dolmetschanwendung, sondern auch Stereoübertragungen in CD-Qualität bietet, steigen die Anwendungsmöglichkeiten.
P.S.
Für die Statistiker unter Ihnen: 10970 Besucher und 330 Aussteller sind ein neuer Rekord für die ISE. Gratulation & see you 2007 back in Amsterdam.

Montag, 6. Februar 2006

Zurück aus Brüssel

Das war also die Integrated Systems 2006 in Brüssel. Überraschungen? Äusserst wenige. News? Nicht wirklich. Spektakuläre Produktneuheiten? Nun ja, das 103" Plasma von Pansonic mit 1920*1080 Content war schon schön anzusehen, das geb ich gerne zu! Sonst können nunmehr alle Projektoren HD, keiner regt sich über die chinesischen Nachbauten mehr auf und Videoconference und Digital Signage steht noch immer "ganz knapp" vor dem Megadurchbruch. (so wie die letzten 5 Jahre halt!)

Ein echtes Faktum hingegen ist die trotz spärlicher News (oder vielleicht gerade deswegen?) positive Grundstimmung. Alle sind guter Dinge, alle sehen einen Aufwärtstrend und jene, welche noch immer jammern, ist nicht zu helfen. Frei nach dem Motto "Wer jetzt keine guten Geschäfte machen kann, sollte wirklich die Branche wechseln!" :-)

MOCOM war mit drei Mann hoch vor Ort. Trotz steigender Tendenz haben sich noch immer recht wenige Österreicher nach Brüssel verirrt. Warum? Ich versteh es nicht! Wo seid Ihr?!
Unsere Kunden hatten natürlich auch Zutritt zum CRESFEST, der Crestron-Party, welche diesmal mit 700 Leuten für euopäische Verhältnisse riesig war. Danke Frank, das Buffet war augezeichnet!
Anyway, unsere Lieferanten waren vor Ort und nun mein kurzer Report:

* Crestron

Zum ersten Mal in Europa waren die ADAGIO Multiroom-Systeme inkl. Soundserver und iPOD Interface zu sehen. Der Liefertermin März/April scheint zu halten.
Die iLUX Lichtsteuerungen waren ein echter Publikumsmagnet, was auch kein Wunder ist, wenn eine komplette 6-Kanal Lichtsteuerung inkl. Dimmer weniger kostet als das nackte Interface in ein Fremdsystem!
Die "grossen" Lichtsteuerungen hat besonders die Spezialisten interessiert, ein Elektroverteiler mit schwarzen Kisten drinnen ist ja auch nicht soooo spektakulär. Egal, die schwarzen Kisten werden uns noch viel Freude machen.

* ML-Audio

Flache Lautsprecher gibt es schon lange; aber verwendet hat sie kaum jemand. Seit unser Karl-Heinz jedoch Modelle mit Rigips Frontplatte anbietet und jeder Trockenbauer solche Systeme montieren kann, steigen die Nachfragen (und auch die Umsätze!). Ein neuer Gesamtkatalog (toll gemacht!) steigert die Akzeptanz bei den Architekten.

* PROCON Technologies

Ein neuer Gesamtkatalog 2006, etliche neue Produkte, ein neues Logo.
Als wir vor einigen Jahren als allererster Exportkunde überhaupt mit PROCON gestartet sind, haben uns viele belächelt. Heute ist PROCON ein ernstzunehmender Anbieter und versteht es sich aus den derzeitigen Preisschlachten anderer Hersteller herauszuhalten. Und da glaubt man immer, daß sich die Israelis mit den USA ohnehin so gut verstehen? Hmm, in unserem Markt wird mit allen Waffen gekämpft.

* TANNOY

Eine Pressemitteilung über eine "strategische Partnerschaft" mit SHURE platzte wie eine kleine Bombe am ersten Messetag. Was haben die beiden vor? Kauft einer den anderen? Wir werden sehen und Sie werden es hier lesen. Sonst war es eher ruhig um Tannoy, die offiziellen News werden erst in Frankfurt vorgestellt. Bis dahin gibts verbesserte Software für die VNET-Serie und günstigere Preise für viele Produkte.

* BIAMP Systems

Auch hier gibt es Ruhe vor dem Sturm. Wir wissen schon was kommt, aber es wird noch nichts verraten! Bis dahin bleibt NEXIA der weltweit meistverkaufte DSP für Fixinstallationen und wir leisten als Distributor of the Year 2005 unseren Beitrag.
Zu zweifelshaften Ehren kam BIAMP als ein paar Stände weiter ein recht bekannter Hersteller bei einer "Technologievorstellung"(nicht einmal die Verkäufer haben sich getraut es als Beta-Produkt zu bezeichnen!!!) ganz schamlos den berühmten BIAMP Room Combiner nachbaute und dies recht kleinlaut wie folgt begründete:

"Manche Dinge sind einfach zu 100% richtig und perfekt gemacht, da lohnt es sich nicht einmal mehr darüber nachzudenken, ob man es anders machen kann!"
Na, wenn das kein Lob ist! ;-)

Waren Sie auf der Messe? Wie fanden Sie es?
Sie kommen aus unserer Brache, waren aber nicht in Brüssel? Warum?
Fragen über Fragen; ich freue mich schon auf Ihre Kommentare.