Montag, 20. Februar 2006

Behringer unter massivem Druck

Wie gerade bekannt wurde, ist der Billigstanbieter Behringer in den USA unter massiven Druck der Behörden gekommen.
Konkret hat die FCC (entspricht in etwa unserer Funküberwachung) eine Klage (Link zur Pressemitteilung) über 1 Mio USD eingereicht. Hintergrund ist der Vorwurf, daß die Behringer Inc. über 5 Jahre lang insgesamt über 50 (!) Geräte in den USA verkauft hat, welche nicht vorher von der FCC geprüft wurden, obwohl dies vorgeschrieben ist.
Erschwerend käme hinzu, daß die Geräte nach einer entsprechenden Anzeige noch fast ein Jahr lang in Verkehr gebracht wurden.

Nachdem Behringer seit vielen Jahren zu teilweise unglaublich billigen Preisen Geräte anbietet, stellt sich natürlich immer die Frage, wie solche Kampfpreise zustande kommen können. Nun ja, offensichtlich reichen billigste Komponenten, Fertigung in zweifelhaften chinesischen Fabriken und so manche "Abkürzung des Designprozess" nicht mehr aus......

Obwohl diese Angelegenheit eine rein amerikanische ist, erscheint die angebliche Einhaltung von europäischen Marktzugangserfordernissen (CE-Zeichen, RoHS-Richtlinie, EMV-Verträglichkeit, etc.) bei Billigstanbietern in völlig neuem Licht.
Ist ja auch kein Wunder, wenn man bedenkt, daß sich Branchengrößen wie SONY aus wirtschaftlichen Gründen im ProAudio Bereich aus Europa zurückziehen. Zitat: "Aufgrund der geringen Stückzahlen lohnt sich eine Umstellung der Produktion auf RoHS kompatible Geräte für uns nicht!". Anderes Beispiel ist BIAMP Systems. Diese investieren Beträge in Millionen Dollar Höhe nur zur Umstellung der Produktion. Wie soll sowas je reinkommen, wenn man an einem Gerät gerade mal ein paar Dollar verdient, denn sooo riesige Stückzahlen gibt es in unserer kleinen Branche auch wieder nicht......

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